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Selbstverantwortung für ein gesundes Leben Teil 2

Vor kurzem gab es zum Thema Selbstverantwortung einen ersten Blogpost. Ich habe beschrieben, wie sich mein Leben verändert hat, als ich angefangen habe, Verantwortung für meine Gesundheit zu übernehmen. Da gibts allerdings ja auch noch diese andere Seite. Die, die manchmal dazu führt, dass man sich schon wieder "Ja klar, kein Problem" sagen hört, obwohl man jetzt schon weiß, dass man heute Abend wieder als letzte raus geht.

So sehr ich glaube, dass ich Verantwortung für meine Gesundheit übernehmen muss, so sicher bin ich mir auch, dass ich "Nein" sagen muss, um ein gesundes Leben führen zu können.

Also, wie ist das mit der Verantwortung jetzt? Mehr oder weniger?


4 Typen von Verantwortung

Ich möchte euch einmal vier Formen von Verantwortung vorstellen, die mir geholfen haben zu unterscheiden, ob ich grade auf eine gesunde Art und Weise für mich und andere sorge oder ob ich eigentlich zurücktreten und "Nein" sagen sollte.


Der Nichts-Tuer

Der Kommilitone erledigt seinen Teil der Gruppenarbeit einfach nicht, die Schwester kümmert sich schon wieder um kein einziges Weihnachtsgeschenk und der Partner scheint einfach darauf zu warten, dass der Familienurlaub sich von selbst plant.

Dadurch, dass der Nichts-Tuer seine Verantwortung nicht übernimmt, lädt er andere dazu ein, sie ihm abzunehmen.


Die Springerin

Bevor an Heiligabend keine Geschenke unterm Baum liegen und der Familienurlaub nicht stattfindet, mache ich es jetzt halt selbst! Immer muss ich mich um alles kümmern und alles erledigen und wahrscheinlich bekomme ich dafür noch nicht einmal ein Dankeschön.

Dadurch, dass die Springerin die Verantwortung übernimmt, lädt sie andere dazu ein, ihre eigene Fehlverantwortung zu akzeptieren. Eine Abhängigkeit entsteht.


Die Getriebene

Die emsige Biene, die nicht nur die perfekte, dreistöckige Torte zum Elternabend backt, sondern auch den Einkauf für das übernächste Wochenende schon einmal erledigt und die ersten Weihnachtsgeschenke gekauft hat – im Juni.

Die Getriebene lädt durch ihren Aktivitätenrausch andere dazu ein, auch anzufangen, Dinge zu erledigen, die keine Priorität haben, um der Getriebenen Arbeit abzunehmen.


Der Hilflose

"Ich weiß gar nicht wie das geht. Die Sportsachen kann man doch bei 60 Grad waschen, oder?".

Der Hilflose lädt andere dazu ein, seine Verantwortung zu übernehmen, um ihn zu retten.



Die richtige Verantwortung übernehmen

Na, hast du dich selbst erkannt?

Die gute Nachricht ist: alle vier Formen von Fehlverantwortung können gut aufgelöst werden.

Dazu braucht es jedoch eine ehrliche Reflexion mit sich selbst und ein offenes Gespräch mit dem Gegenüber.


Und so gehts:

  1. Erkenne dein Unbehagen an und versuche es in Worte zu fassen.

  2. Überlege dir, welche Aufgaben wirklich erledigt werden müssen und bei wem die Verantwortung für diese verschiedenen Aufgaben jeweils liegt.

  3. Reflektiere die Gründe für deine Handlung und Fehlverantwortung.

  4. Suche das Gespräch mit deinem Gegenüber. Beschreibe deine Gefühle.

  5. Lade deinen Gegenüber zur (gemeinsamen) Reflexion ein.

  6. Definiert gemeinsam eine Selbsthilfestrategie.


Abschließend möchte ich noch sagen, dass es mit der Verantwortung so ist, wie mit allem anderen auch: weder zu viel noch zu wenig ist gesund. Es braucht eine Balance und eine individuelle, goldene Mitte.


Was habt ihr für Erfahrungen mit den vier Verantwortungstypen gemacht?

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