Wusstest du, dass dein Einkaufs- und Essverhalten ausschlaggebend für das Überleben der Bienen ist? Auch wenn wir inzwischen alle wissen, dass ein natürliches Gleichgewicht ohne Bienen undenkbar ist, war mir bis vor Kurzem nicht klar, was das mit mir zu tun hat. Bei einem Seminar der Stadtbienen Berlin im Februar, musste ich dann feststellen, dass ich (und jede*r Einzelne von uns) mit meinem täglichen Verhalten darüber entscheide, ob Bienen einen gesunden Lebensraum haben oder nicht.
Heute möchte ich zum Weltbienentag einmal weitergeben, was ich gelernt habe und wie ich und du mit unserem Verhalten der Biene helfen können.
Wir brauchen die Biene
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr. “ - Albert Einstein, 1949
1. Diversität Mehr als zwei Drittel aller Pflanzen sind bei der Fortpflanzung auf Bestäubung angewiesen. Die Honigbiene erledigt den Großteil dieser Bestäubungsarbeit. Ohne die Biene gäbe es die Biodiverstität, wie wir sie kennen, nicht. Damit würde auch für viele Tiere wie z.B. Vögel und Insekten nicht mehr ausreichend Nahrung zur Verfügung stehen.
2. Wirtschaft
Die Wertschöpfung der Biene liegt bei ungefähr 265 Milliarden Euro. Damit ist sie nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Auch die Qualität von Nahrungsmitteln, die durch eine Biene bestäubt wurden, ist deutlich höher im Vergleich zu nicht bestäubten!
3. Nahrung Nicht nur Blumen und Wildpflanzen brauchen die Biene zur Fortpflanzung. Ohne die Biene gäbe es weder Kakao noch die Hälfte der Äpfel, Erdbeeren oder andere Lebensmittel die wir tagtäglich essen. Wie Albert Einstein beschreibt, hätte das Aussterben der Biene das Aussterben vieler anderer Erdbewohner zur Folge.
Leider ist das nicht halb so unrealistisch, wie es zuerst klingen mag.
Die Bedrohung der Biene
In den letzten 15 Jahren starben 53% der Bienenvölker in Europa und in Osteuropa sowie den USA verschwanden bis zu 85% aller Bienen innerhalb eines Winters.
Die Gründe dafür erscheinen logisch:
1. Beton statt Blume
Die Abordnung von Wäldern, das ordentliche Mähen des Vorstadtgartens und das Versiegeln von Flächen mit Beton nimmt der Biene ihre Nahrungs-Grundlage.
2. Moderne Landwirtschaft
Düngemittel und Pestizide greifen das Nervensystem der Bienen an und schwächen ihre Abwehr. Sie kann sich nicht mehr gegen Krankheitserreger und Eindringlinge wehren. Außerdem mindern Monokulturen die Biodiversität. Wie beim Menschen schwächt eine einseitige Ernährung die Immunabwehr der Biene. Übrigens finden sich die Rückstände dieser Pflanzenschutzmittel auch im Honig, den wir essen.
3. Erderwärmung
Normalerweise ziehen Bienenvölker sich im Winter in ihren Stock zurück und bilden eine sogenannte Wintertraube. Wenn die Temperaturen fallen, drängen sie sich eng aneinander und fahren ihren Stoffwechsel herunter. Durch die wärmer werdenden Winter ist die Biene allerdings länger aktiv und schont ihre Kräfte nicht ausreichend. Viele kommen nicht durch den Winter oder starten mit zu wenig Kraft in den Frühling.
Wie du siehst, liegt es also an uns Menschen, der Biene genug Freiraum zum Leben zu lassen. Also: lass uns was tun!
Was du und ich tun können
1. Iss weniger Tierprodukte
Die Tierhaltung ist zu Milch- und Fleischerzeugnissen für mehr als 71% der Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft verantwortlich!
71%!!!
2. Kauf so viele Bio-Produkte wie möglich
Für den Anbau von Bio-Lebensmitteln dürfen weder synthetische Pflanzenschutzmittel noch mineralische Dünger genutzt werden. Mit der Wahl von Bio-Lebensmitteln ersparst du der Biene diese giftigen Stoffe.
3. Kauf Bio-Honig bei regionalen Imkern
Nachdem ich im Februar erfahren habe, dass ganze Bienenstöcke über Blütenfelder getrieben und nach getaner Arbeit verbrannt werden, konnte ich keinen industriellen Honig mehr kaufen. Seit dem Jahr 2000 ist der Begriff Bio-Honig geschützt und garantiert eine artgerechte Haltung der Bienen. Am besten überzeugst du dich natürlich selbst und suchst dir einen lokalen Imker, bei dem du weißt, wie die Bienen, die deinen Honig hergestellt haben, gehalten werden.
4. Gestalte deinen Garten Bienen-freundlich
Es gibt über 600 Bienenarten in Deutschland, die verschiedene Pflanzenarten anfliegen. Damit die Biene das ganze Jahr über genug Nahrung findet, ist es also wichtig, dass wir darauf achten, was in unserem Garten oder auf dem Balkon blüht. Einen Überblick findest du auf stadtbienen.de
Außerdem kannst du deinen Garten immer nur zu einem Drittel mähen und die restlichen zwei Drittel als Wildblumenwiese für die Bienen stehen lassen.
5. Werde Imker
Wenn du selbst Interesse am Imkern hast oder Menschen kennst, die Bienen artgerecht halten möchten, empfehle ich dir die ausführlichen Artikel auf kraut-kopf.de rund um das Thema wesensgemäße Bienenhaltung.
6. Bilde dich weiter Um gute Entscheidungen treffen zu können, müssen wir die Zusammenhänge und Folgen unseres Verhaltens verstehen. Deshalb kommt hier noch eine Liste an Filmen und Büchern, die ich nutze, um Zugang zu dem Thema zu finden:
Die Geschichte der Bienen – Buch
Was dieser Artikel auf einem Gesundheitsblog zu tun hat?
Ich bin mir sicher, dass wir Menschen ohne eine gesunde Natur auch selbst nicht wirklich gesund sein können. Glücklicherweise kommt ein gesundes Verhalten für den menschlichen Körper und Geist meist auch der Natur zur Gute.
Happy Bee Day 🐝
Dieser Artikel wird nicht gefördert oder gesponsert.